Gehobene medizinisch-technische Dienste

Physiotherapie

Physiotherapeut*innen wenden eigenverantwortlich alle physiotherapeutischen Maßnahmen nach ärztlicher Anordnung an. Die Tätigkeitsmerkmale einer Physiotherapeutin bzw. eines Physiotherapeuten sind vielfältig. Im Vordergrund der Tätigkeiten steht immer ein*e Patient*in, die bzw. der aufgrund von Alter, Krankheit, Verletzung oder Behinderung körperlich eingeschränkt ist. Die Anwendungen einer Physiotherapeutin bzw. eines Physiotherapeuten helfen diesen Menschen, sich richtig und schmerzfrei zu bewegen.

Der Tätigkeitsbereich der Physiotherapeutin / des Physiotherapeuten umfasst

  • die Durchführung der Physiotherapie nach ärztlicher Anordnung als Teil des medizinischen Gesamtprozesses
  • ohne ärztliche Anordnung die Beratung und Erziehung Gesunder in allen Gebieten der Physiotherapie 

Tätigkeitsfelder

  • Therapie- und Rehabilitationszentren
  • Krankenhäuser
  • Facharztpraxen
  • Kuranstalten
  • Behinderteneinrichtungen
  • Senioren- und Pflegeheime
  • Fitnessstudios
  • Thermen
  • Sportvereine
  • Gesundheitsämter
  • Einrichtungen zur Gesundheitsförderung (z.B. in Betrieben, Schulen, Kindergärten)

 

 

Biomedizinische Analytik

Biomedizinische Analytiker*innen führen Laboruntersuchungen eigenverantwortlich und nach ärztlicher Anordnung durch. Dabei analysieren sie beispielsweise Blut und Urin, um den Blutzucker und die Cholesterinwerte zu bestimmen. Sie untersuchen Körperflüssigkeiten und Gewebeproben, um Krankheitserreger zu bestimmen und führen weitere klinisch-chemische, mikrobiologische, histologische, hämatologische, parasitologische, serologische und nuklearmedizinische Untersuchungen durch.

Für ihre Messungen und Untersuchungen verwenden Biomedizinische AnalytikerInnen spezielle Prüf- und Messgeräte, wie z.B. Mikroskope und Zentrifugen. Sie werten die Ergebnisse aus und dokumentieren sie. Zudem sind sie an der Evaluierung neuer Techniken und Geräte beteiligt. Außerdem assistieren sie bei der Entnahme von Blut, Urin, Gewebe- oder Punktatproben.

Der Tätigkeitsbereich der biomedizinischen Analytikerin bzw. des biomedizinischen Analytikers umfasst beispielweise:

  • Laboruntersuchungen durchführen
  • Blut und Urin analysieren
  • Gewebeproben und Flüssigkeiten untersuchen
  • Prüf- und Messgeräte bedienen
  • Ergebnisse auswerten und dokumentieren
  • Geräte evaluieren
     

Tätigkeitsfelder

  • Krankenhäuser
  • Arztpraxen
  • Medizinische Labors
  • Rehabilitationszentren
  • Forschungseinrichtungen
  • Pharmazeutische Industrie

Radiotechnologie

Radiologietechnolog*innen wenden verschiedene Verfahren an, um etwa von Organen, Knochen oder von Gewebe Bilder anzufertigen, z.B. durch Röntgen, Computertomographie oder Ultraschall. Zudem bedienen sie die Geräte bei einer Strahlentherapie, bei der Tumore mithilfe von Strahlen behandelt werden. Weiters verabreichen sie Kontrastmittel. RadiologietechnologInnen verrichten alle diese Tätigkeiten eigenverantwortlich und nach ärztlicher Anordnung. Ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich von Radiologietechnolog*innen umfasst den Bereich der Nuklearmedizin. Dabei verabreichen sie den PatientInnen geringe Mengen an radioaktiven Substanzen, um Aufschlüsse über Form, Funktion und mögliche Dysfunktion der Organe zu erhalten. RadiologietechnologInnen sind auch dafür zuständig, die Geräte einzustellen und zu kontrollieren. Sie beraten PatientInnen und führen administrative Tätigkeiten durch, wie z.B. Dokumentation und Archivierung.

Der Tätigkeitsbereich des Radiotechnologischen Dienstes umfasst z.B.:

  • Bilder z.B. von Organen, Knochen und Gewebe anfertigen
  • Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie anwenden
  • Geräte bei der Strahlentherapie bedienen
  • Kontrastmittel verabreichen
  • Geräte einstellen und kontrollieren
  • Patient*innen beraten
  • Administrative Tätigkeiten durchführen

Tätigkeitsfelder

  • Krankenhäuser
  • Sanatorien
  • Kur- und Rehabilitationsanstalten
  • Krankenkassen-Ambulanzen
  • Ordinationen von FachärztInnen für Radiologie
  • Veterinärmedizinische Einrichtungen

Diaetologie

Das Aufgabengebiet von Diätolog*innen umfasst die ernährungsmedizinische Krankheitsprophylaxe sowie die ernährungsmedizinische Therapie und Rehabilitation. Diätolog*innen führen nach ärztlicher Anordnung eigenverantwortlich die Auswahl und Zusammenstellung der Ernährung entsprechend dem individuellen Krankheitsbild aus, z.B. bei Adipositas, Stoffwechselerkrankungen, Diabetes, Allergien und Intoleranzen, ebenso bei der ernährungstherapeutischen Betreuung nach Operationen und bei gastroenterologischen, onkologischen sowie Herzerkrankungen.

Der Tätigkeitsbereich einer Diätologin bzw. eines Diätologen umfasst z.B.:

  • Diäten nach ärztlicher Anordnung zusammenstellen und auswählen
  • Ernährungspläne erstellen
  • Ernährung individuell an Erkrankung anpassen
  • Patient*innen und Angehörige beraten
  • Gesundheitsfördernde Maßnahmen setzen
  • Administrative Tätigkeiten durchführen

Tätigkeitsfelder

  • Krankenhäuser
  • Arztpraxen
  • Rehabilitationszentren
  • Alters- und Pflegeheime
  • Gesundheitseinrichtungen
  • Gesundheitshotels

Ergotherapie

Ergotherapeut*innen unterstützen und begleiten Menschen aller Altersstufen, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Dabei kann es sich zum Beispiel um Koordinationsstörungen, Wahrnehmungsstörungen, Körperbehinderungen, Lernschwächen oder andere emotionale, kognitive oder motorische Defizite handeln, die angeboren, krankheits- oder unfallbedingt erworben sind.

Der Tätigkeitsbereich des ergotherapeutischen Dienstes umfasst z.B.:

  • Therapiepläne erstellen
  • Handwerkliche und gestalterische Fähigkeiten fördern
  • Übungen mit den Patient*innen durchführen
  • Patient*innen und Angehörige beraten
  • Bei der Anpassung von Hilfsmitteln mitwirken

Tätigkeitsfelder

  • Krankenhäuser
  • Rehabilitationszentren
  • Heil- und Kuranstalten
  • Alters- und Pflegeheime
  • Einrichtungen für Menschen mit Behinderung
  • Sonderschulen

Logopädie

Logopäd*innen befassen sich mit Störungen der Sprache und des Sprechens bei Personen aller Altersgruppen. Dazu zählen vor allem Sprach-, Sprech-, Schluck-, Hör- und Stimmstörungen, wie z.B. Lispeln oder Stottern. Diese können entwicklungsbedingt auftreten oder erworben sein, z.B. nach einem Unfall oder Schlaganfall. Im Fokus stehen die Verbesserung und Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit der Patient*innen.

Die Behandlungsmethoden sind breit gefächert und schließen alle Bereiche der Sprache ein, die sich auf die Sprechfähigkeit auswirken, wie etwa Mundfunktionen, Sprachabläufe, Schlucken, die Atmung und Störungen des Gehörs. LogopädInnen wenden verschiedene Übungen an, um die Sprechfähigkeit der PatientInnen aufzubauen, zu verbessern und wiederherzustellen. Sie führen Rollenspiele und rhythmische Übungen durch und üben die Laut- und Wortbildung z.B. durch das richtige Atmen, Schlucken oder Kauen. Zudem verwenden LogopädInnen unterschiedliche Methoden und Hilfsmittel, wie z.B. Übungs- und Spielmaterialien oder Musikinstrumente.

Der Tätigkeitsbereich des logopädischen Dienstes umfasst typischerweise

  • Ärztliche Befunde einholen
  • Therapiepläne erstellen
  • Sprechübungen durchführen

 

Tätigkeitsfelder

  • Rehabilitationsanstalten
  • Krankenanstalten
  • Kliniken für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
  • Neurologische Kliniken
  • Therapiezentren
  • Ärztliche Ordinationen
  • Bildungseinrichtungen
  • Sozialpädagogische Einrichtungen
  • Pflegeeinrichtungen
  • Forschungseinrichtungen

Orthoptischer Dienst

Die Tätigkeit des orthoptischen Dienstes umfasst die Prävention, Diagnostik, Therapie sowie Rehabilitation von Störungen des Auges bzw. beider Augen. Dazu gehören vor allem Störungen des Sehens, Bewegungsstörungen der Augen, zentrale Sehstörungen, z.B. nach Unfällen und Krankheiten, sowie Beeinträchtigungen des Sehvermögens, die z.B. durch Überlastungen wie etwa Bildschirmarbeit hervorgerufen wurden. Nach ärztlicher Anordnung adaptieren sie Heilbehelfe und übernehmen im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen, von Reihenuntersuchungen in Kindergärten, allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen sowie der Arbeitsmedizin eine beratende Funktion und klären über entsprechende Vorsorgemaßnahmen auf.

Typische Tätigkeiten sind beispielsweise

  • Sehschwächen erkennen
  • Beratungsgespräche führen
  • Behandlungskonzepte entwickeln
  • Augenbewegungsstörungen feststellen
  • Sehtüchtigkeit wiederherstellen und verbessern
  • Behandlungen bei Schielen durchführen
  • Therapiepläne entwickeln
  • Verschiedene Untersuchungsmethoden anwenden
  • Behandlungsverlauf dokumentieren und analysieren

 

Tätigkeitsfelder

  • Augenkliniken
  • Augenfacharztpraxen
  • Tageskliniken
  • Rehabilitationsanstalten
  • Einrichtungen für sehbehinderte Menschen
  • Ambulatorien
  • Universitäten und Fachhochschulen für Forschung und Lehre
  • Kuranstalten

Weitere

Hebamme

Hebammen beraten und betreuen Frauen vor und nach der Geburt ihres Kindes. Sie informieren die zukünftigen Eltern über den Verlauf der Schwangerschaft und der Geburt und beantworten ihre Fragen. Sie führen zudem Vorsorgeuntersuchungen durch, kontrollieren die Lage des Kindes, ebenso wie seine Herztöne und Größe. Weiters führen sie Geburtsvorbereitungskurse und Kurse für Schwangerschaftsgymnastik durch und halten Elternsprechtage ab. Selbstständig tätige Hebammen führen auch Hausgeburten oder ambulante Geburten durch.

Der Tätigkeitsbereich einer Hebamme umfasst:

  • werdende Eltern beraten und über Geburt und Schwangerschaft informieren
  • Vorsorgeuntersuchungen durchführen
  • Lage des Kindes kontrollieren
  • Kurse zu Schwangerschaftsgymnastik und Geburtsvorbereitung durchführen
  • Hausgeburten oder ambulante Geburten begleiten
  • bei operativen Eingriffen assistieren
  • Geschlecht des Kindes bestimmen
  • Daten zu Gewicht und Größe aufnehmen
  • Mütter zur Stilltechnik beraten
  • Entwicklung des Kindes kontrollieren

Tätigkeitsfelder

  • Säuglings- und Kinderstationen von Krankenhäusern
  • Einrichtungen der Geburtsvorbereitung und -nachbetreuung
  • Hebammenlehranstalten

Medizinische* Masseur*in und Heilmasseur*in

Medizinische Masseur*nnen und Heilmasseur*innen führen verschiedene Massagetechniken durch. Beispiele dafür sind klassische Massagen, Packungsanwendungen, Thermotherapien, Ultraschalltherapien und Spezialmassagen zu Heilzwecken. Der Fokus liegt auf der Rehabilitation und dem Wohlbefinden der Patient*nnen. Medizinische Masseur*innen und Heilmasseur*innen arbeiten nach ärztlicher Anordnung und unter Aufsicht von Ärzt*innen oder Physiotherapeut*innen.

Der Tätigkeitsbereich medizinischer Masseur*innen und Heilmasseur*innen umfasst beispielsweise:

  • ärztliche Befunde und Verschreibungen entgegennehmen
  • Art der Massage besprechen
  • Bedürfnisse und Wünsche der PatientInnen feststellen
  • verschiedene Massagetechniken anwenden
  • Verspannungen und Verhärtungen von Muskeln ertasten und lösen
  • Lymphdrainagen durchführen
  • Wickel und Kompressen aus Moor und Fango vorbereiten und anlegen
  • Elektrotherapien durchführen

Tätigkeitsfelder

  • Krankenhäuser
  • Rehabilitationszentren
  • Kuranstalten
  • Physiotherapeutische Institute
  • Arztpraxen
  • Pflegeeinrichtungen

Operationstechnische Assistenz (OTA)

Die Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz bildet eine Alternative zum gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege in der Spezialisierung Pflege im Operationsbereich. Hinsichtlich ihres Einsatzes und Tätigkeitsbereichs im OP-Setting sind diese Ausbildungen gleichgestellt.

Der Tätigkeitsbereich der Operationstechnischen Assistenz umfasst u.a.:

  • durch fach- und sachgerechtes Vorbereiten und Instrumentieren ein störungsfreies und sicheres Operieren
  • operationsspezifisches Vorbereiten aller Instrumente, Materialien, Geräte
  • Durchführung von operationsspezifischen Lagerungen und Positionierungen sowie die perioperative Versorgung
  • fach- und sachgerechte Vorbereitung des Operationsgebietes
  • Beherrschung aller relevanten Hygienemaßnahmen
  • Durchführung einfacher intraoperativer Tätigkeiten im Rahmen der Assistenz
  • Vor- und Nachbereitung von endoskopischen Eingriffen, sowie Assistenz
  • Identifikation von relevanten Problemen und Risiken und Einleitung notwendiger Maßnahmen oder Prophylaxe
  • Anwendung eines adäquaten Strahlenschutzes
  • Assistenz bei Interventionen oder operativen Maßnahmen in der Ambulanz oder im Schockraum
  • Erkennen der psychischen, physischen und emotionalen Situation der Patient*innen im OP, um sie angemessen zu unterstützen
  • Dokumentation
  • Verabreichung von operationsspezifischen Arzneimitteln nach ärztlicher Anordnung und unter ärztlicher Aufsicht

Tätigkeitsfelder

  • Operationssäle